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Faszination Bogenschießen! 

Es gibt viele Schießsportarten, eine jede für sich, übt eine besondere Faszination auf den Betreibenden aus.

Worin liegt denn nun der besondere Reiz des Bogenschießens?

Weil ich den Eindruck gewonnen habe, daß die meisten Menschen dieses nicht wissen, versuche ich an dieser Stelle etwas für den Bogensport zu tun, indem ich diesen Bogensport mit all seinen Varianten vorstelle.

Dieses Bogenschießen hat nichts mit dem Flitzebogen aus der Kindheit gemeinsam.

Der erste große Unterschied zu den anderen Schießsportarten liegt darin, daß der Bogenschütze sein Geschoß( den Pfeil ),nach der Trefferaufnahme, von der Scheibe wiederholen muß. Die Scheibenauflage ist nicht schwarz mit weißen Ringen, sondern mehrfarbig.

Die  Ringe 1+2 = weiß, 3+4 = schwarz, 5+6 = blau, 7+8 = rot und 9+10 gelb.

Für uns Bogenschützen ist es jedoch nicht nur gelb, sondern es ist für uns das angestrebte Gold. Deshalb unser Schlachtruf nicht "GUT SCHUß", sondern "ALLE INS GOLD"

 Im Sommer schießen die Erwachsenen auf einer Distanz von 70m

6 Pfeile in max. 4 Min..

Pro Wettkampf werden 72 Wettkampfpfeile und vorweg 12 Probepfeile geschossen. Damit keiner zu lange auf der Schießlinie steht, wird die Schießzeit durch eine Ampelanlage geregelt. 3,5 Min. grün,

30 sec. gelb und bei rot darf kein Pfeil mehr geschossen werden.

Die Jugendlichen und Schüler schießen auf den Distanzen 60,40,+25m.

Die Scheibenauflagengröße ist bei 70,60,+40m 122 cm im Durchmesser. Bei 25m beträgt der Durchmesser 80cm.

Im Winter schießt der Bogenschütze in der Halle auf einer Distanz von 18m. Der Durchmesser der Scheibenauflage beträgt hier nur 40 cm;

Für Schüler 60 oder 80cm, je nach Alter. Die Erwachsenen haben in der Halle noch eine weitere Schwierigkeit zu bewältigen. Sie dürfen nur jeweils einen Pfeil pro Scheibenauflage schießen. Pro Schützen gibt es drei Scheibenauflagen untereinander, jede von ihnen ist derart gestaltet, daß man als Minimum nur eine 6 schießen kann. Wie sie schon unschwer erkennen konnten, werden in der Halle nur 3 Pfeile hintereinander ( max.2 Min.) geschossen. Ein Wettkampf besteht aus 2 X 30 Peilen + 12 Probepfeilen.

Für diese beiden beschriebenen Wettkampfarten gibt es als Meister-

schafften: Vereinsmeisterschaft, Kreismeisterschaft, Landesmeister-

schafft, Deutsche Meisterschaft und die Weltmeisterschaft oder alle 4 Jahre die Olympische Spiele.

Wem das nicht reicht, oder wer sich auf die etwas andere Art des Bogenschießens spezialisiert hat, der betreibt das Feldbogenschießen. Auch in dieser Disziplin gibt es die

Kreis.-,Landes.- Deutsche Meisterschaft und seit neuestem auch eine Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft gab es schon immer.          

Wer sich für diese Disziplin entscheidet, der muß sein Bogen von 5

10,15,m usw. bis 60m einschießen. Anschließend muß er diese Werte in eine selbst erstellte Tabelle eintragen. Aus dieser kann er dann ablesen, wie er z.B. sein Visier einstellen muß, um auf einer Distanz von 32,5m die Mitte treffen zu können.

Geschossen wird auf 12 verschiedene im Gelände verteilte Scheiben.
 Die Auflagengröße richtet sich nach der Entfernung. Es gibt da die 20.ziger 40.ziger 60.ziger und 80.ziger Auflagen.

Vormittags schießt man die unbekannte Entfernungsrunde,das heißt für den Schützen, er muß die Entfernung zu der Scheibe schätzen, und danach sein Visier einstellen und dann noch sauber schießen, um die Mitte der Fünferring-Scheibe zu treffen. Die Scheibe ist übrigens schwarz mit 4 weißen Ringen und die Mitte ist gelb (GOLD).

Nachmittags ist die Entfernung zu den Scheiben bekannt, dafür sind die Entfernungen insgesamt zur Vormittagsrunde gesehen größer. Deshalb schießt so mancher Schütze am Nachmittag schlechter wie am Vormittag. Das Interessanteste an diesem Feldbogenschießen ist jedoch der Umstand, daß die Scheiben nicht in der selben Höhe mit dem Schützen stehen, sondern der Schütze muß hier in der Lage sein, steil vom Felsen in die Tiefe, steil nach oben oder schräg am Hang stehend, sein Ziel zu treffen.

Bei einem Turnier sind pro Scheibe 4 Schützen eingeteilt. Nach einem Startpfiff beginnt das Turnier. Jeder Schütze schießt drei Pfeile pro Scheibe. Nach der Trefferaufnahme geht die Vierer-Gruppe zur nächsten Scheibe. 

Sicherheit:

So ein Turnierfeld wird so aufgebaut, daß eine Gefährdung, der Turnierteilnehmer und Außenstehende, von vornherein ausgeschlossen wird. Das gilt selbstverständlich auch für sämtliche andere Wettkampfarten.
Dem Anfänger wird beim ersten Bogenschießen beigebracht, daßer erst dann die Schießlinie nach vorn hin verläßt, um seine Pfeile zu holen, wenn alle Schützen ihre Pfeile geschossen haben.  

Außer den bis jetzt beschriebenen Wettkampfarten gibt es noch die besonderen Bogenschießwettkämpfe z.B. Das Cloudschießen:

Hierbei gilt es einen 165 m entfernt stehenden Pfahl, (Den Cloud) 1.25 hoch und 8cm breit zu treffen. Der Ringwert, der Pfeile, die daneben im Boden stecken, wird mit einem farbig markierten Seilermittelt. Wer die höchste Ringzahl hat, ist Ringzahl-Sieger.

Aber wer am meisten den Cloud getroffen hat, ist der Cloutkönig.

Damen, Jugendliche und Schüler schießen nur auf einer Distanz von 125m.

Der Vollständigkeit halber sollte man noch erwähnen dass es auch   das Bogengolfen gibt.

In all diesen Wettkampfarten gibt es verschiedene Bogenarten:

An erster Stelle der Recurve= Olympic-Bogen. Viele Bogenschützen schießen, wegen seiner sagenhaften Präzision, wenn man die Schießtechnik beherrscht, den Compoundbogen.

Dann gibt es noch den Blankbogen und den Langbogen. 
 

Olympic-Bogen:

Der Olympic-Bogen besteht aus dem Mittelteil mit zwei anschraubbaren  Wurfarmen. Die Wurfarme werden mittels einer Sehne gespannt. Außerdem befinden sich am Mittelteil das Visier und die Stabilisation. Die Stabilisation hat beim Bogen die gleiche Aufgabe wie beim Gewehr oder Pistole die Zusatzgewichte. Außerdem vibrieren die Wurfarme nicht so stark nach und ich bekomme dadurch ein besseres Schußbild.

Beim Olympic-Bogen fehlt jedoch der Diopter oder Kimme. Das macht das Bogenschießen schwer und aber auch gleichzeitig interessanter.

Dadurch das ich mit meiner Auszugshand unter dem Kinnknochen ankere und die Sehne auf die Nasenspitze lege, schaffe ich mir einen festen unverrückbaren Punkt(Der Ankerpunkt), ähnlich wie ein Diopter oder Kimme. Jetzt muß ich nur noch meinen Visierpunkt in die Mitte des Goldes halten, und zwar so lange bis der Pfeil, nach dem gekonnten Lösens der Sehne, dort auch einschlägt. Bricht meine Konzentration auch nur eine Hunderstelsekunde vor dem Lösen der Sehne zusammen, bekomme ich einen schlechten Treffer.
Beim Olympic-Bogen muss die Sehne um die Fingerkuppen schnellen, deshalb benötige ich bei diesem Bogen einen seitlich federnden, einstellbaren Anschlag, den "Button". 

Bogentuning:

Durch einen gut eingestellten Button bekomme ich ein besseres Trefferbild. Dazu gehört auch, daß ich den richtigen Pfeil, mit der richtigen Durchbieghärte passend zu meiner Wurfkraft des Bogens und zu meiner Auszugslänge, ausschieße. Um das alles richtig einzustellen benötigt man viel Erfahrung. Das man sich die Sehnen mit der richtigen Strangzahl und die richtigen Pfeile selber zusammenbaut, ist dabei schon fast selbstverständlich. Das man seine Erfahrungen innerhalb des Vereins weitergibt ist ebenfalls selbstverständlich. Nur dadurch bekommt man gute Schützen, welche dann auf Meisterschaften mit guten Leistungen glänzen können.   

Compound-Bogen:

Beim Compound-Bogen ( Schießmaschine ) habe ich bei den letzten 5cm des Auszuges ca.65% Zugnachlaß, bedingt durch das Flaschenzugähnlichem Rollensystem an den Enden der Wurfarme. Durch diesen Zugnachlaß kann der Schütze auch mehr Zugkraft ohne wesentliche Mehranstrengung bewältigen. Außerdem befindet sich in der Sehne ein Pipesite ( Diopter ) und das Scope (Visierglas vorn am Auslegevisier), darf bis zehnfach vergrößern. Die meisten Schützen schießen jedoch mit einem Zweifach-Scope. Zum Ausziehen und lösen der Sehne benutzt man beim Compound-Bogen nicht die Finger, sondern ein sogenanntes Relais. Dieses Gerät wird z.B. am Handgelenk der Auszugshand mittels Klettverschluss befestigt. Zum Ausziehen der Sehne wird eine ca.4cm lange Schlaufe um die Sehne unterhalb des aufgenockten Pfeils gelegt und am Auslösehaken befestigt.
Nachdem der Schütze den Pfeil ausgezogen und genau wie beim Gewehrschießen gezielt hat, betätigt er gefühlvoll mit dem Zeigefinger den Abzug. Der Auslösehaken gibt die Sehne direkt nach vorn hin frei und der Pfeil schnellt ins Ziel. Weil hierbei der Pfeil direkt nach vorn freigegeben wird, benötigt man beim Compound-Bogen keinen Button und man kann fast alle Pfeilstärken schießen. 

Blankbogen, Langbogen und Jagdrecurvebogen schießen, das ist z.Zt der neue Trend, weil diese Bögen im Verhältnis zum Visier- Recurve oder Compoundbogen, unkompliziert zu handhaben sind, und ein großer Spaßfaktor kommt noch dazu. Preislich sind die Bögen ebenfalls interessant, weil sie zwischen 130 - 500.- Euro liegen.
Also für jeden Geldbeutel erschwinglich sind.

 

Blankbogen:

Beim Blankbogen dürfen kein Visier und keine Stabilisation vorhanden sein. Er sieht ansonsten genauso aus, wie der Olympic-Bogen. Gezielt wird direkt über die Pfeilspitze. Durch das abgreifen auf der Sehne wird die entsprechende Entfernung ermittelt. Dicht unter dem Nockpunkt weiteste Entfernung und je dichter die Scheibe steht, um so tiefer fast man, mit der  Auszugshand unterhalb des Nocks, die Sehne an, und man Ankert auf dem Wangenknochen derart, das der Nock die Nasenspitze berührt. 

Langbogen:

Aus einem Stück gut abgelagerten Eibenholzes, von einem englischen Bogenbauer gefertigt, kostet so ein, respektlos genannter Schießknüppel, ca. 130 - bis 1500.- Euro. Mit ihm betreibt man das sogenannte Instinktbogenschießen, wobei nicht großartig gezielt wird, sondern das Ziel wird Instinktmäßig erfasst und der Pfeil wird dann in Richtung Ziel so abgeschossen wie es mir mein Instinkt sagt. Langes Zielen kommt bei ca.20-30kg Zuggewicht sowieso nicht in Betracht. Durch viel Übung bekommt man nach und nach ein gutes Trefferbild zustande.
Bei beiden Bögen werden bevorzugt Holzpfeile mit Naturbefiederung geschossen. 
 

Pfeile:

Alupfeile gibt es für 5.-bis 10.-Euro, man schießt sie überwiegend in der Halle. Wegen des größeren Durchmessers reißen sie eher den höheren Ringwert an. Ihre Geschwindigkeit mit ca.18 Kg Zuggewicht geschossen, beträgt ca. 180 km/h.
Karbonpfeile, auch mit Alurohr im Kern, gibt es für 8.-bis 45.-Euro. Sie schießt man überwiegend auf den langen Distanzen. Durch ihre Geschwindigkeit von 240 bis 320 km/h und die dadurch resultierende flache Flugbahn, sind sie witterungsunabhängiger und gruppieren auch besser. Holzpfeile werden nur beim traditionellen Bogenschießen verwendet. Der Fertigpfeil kostet je nach Qualität zwischen 5.- - 20.- Euro. Beim Selbstbau kommt man mit 2,50 – 10.- Euro aus. 

Immer wieder werde ich gefragt:" Was kostet denn, so ein Bogen."

Sehr viele Leute glauben, wenn sie meine Nobelausrüstung sehen, daß sie Unsummen ausgeben müssten. Wer diesen schönen Sport betreiben möchte kann in jedem ortsansässigen Verein kostenlos trainieren.

Erst der nächste Schritt, nach ca. 4 Wochen, kostet etwas Geld.

Grundsätzlich erst ein Mietbogen 35.- 95.- Euro. für ein halbes Jahr. Eigene Ausrüstung: Tab, Armschutz, Köcher und 6 Pfeile, Bogenständer, Bogentasche, Monostabi und Fingerschlinge. Alles zusammen ca.150.-Euro.

Wenn die Schulter- und Rückenmuskulatur stark genug geworden ist, dann kostet ein Wurfarmwechsel für stärkere Wurfarme nur 10.- Euro.

Erst nach ca. einem halben Jahr ist man so weit, daß man an einen  Markenbogenkauf denken kann. Mit kompletter Ausrüstung kann man dann, je nach Geldbeutel, 600.-bis ca.2500.- Euro ausgeben.

Bei einem Bogenkauf wird im Allgemeinen die 50.-Euro Bogenmiete angerechnet.  

Jetzt nachdem ich Sie in die Geheimnisse des Bogenschießens eingeweiht habe, werden Sie folgende Aussage gut verstehen.

Bogenschießen verstehen, heißt Siegen!   

Dieses ist auch der Buchtitel von Al-Henderson, ein Amerikanischer Erfolgsbogenschieß-trainer.

Zum Schluss, habe ich für die Schützenvereine, die zu wenig Schüler bei sich haben, den Vorschlag zu machen, daß Sie eine Bogenschießabteilung gründen. Denn dadurch können sie auch 6-jährige Kids begeistern und diese dann später, wenn sie alt genug sind, vielleicht wiederum für das Gewehrschießen begeistern.

Alles was dieser Verein benötigt, ist eine Person die sich verantwortlich um das Bogenschießen kümmert. Kosten tut dieser erste Schritt für den Verein ca. 500.- Euro!


Also wer jetzt heiß auf das Bogenschießen geworden ist, der kann mich anrufen, mir sagen, wo er wohnt, dann sage ich Ihnen, welcher Verein in der Nähe  Ihres Wohnsitzes seinen Bogenschießplatz hat.


05551/915719 Fax :915720 o. Handy : 1752481608

 Karl-Heinz Küster
Trainer-C Bogenschießen   

 
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